Während ich auf die Speisekarte warte (die einzige englische Version ist seit 20 Minuten von einer Schweizer Gruppe blockiert) schreibe ich doch mal meinen heutigen Eintrag…
Los ging es heute nach einer sehr ruhigen Nacht (der Ort wirkte nach 24:00 wie ausgestorben) in Los Arcos. Es war noch kühl, die ersten 8 km bis Torres del Rio waren schnell erledigt. In Torres del Rio hatte ich das Gefühl, wieder mal meine Wanderstiefel probieren zu wollen – nach 10 Schritten habe ich sie wieder ausgezogen – die Blasen drückten doch zu fest
Juhu ich habe endlich meine Bestellung aufgeben können, hat ja nur 30 Minuten gedauert! Ich habe mich gerade als „böser Dütscher“ geoutet – Egal! Es ist inzwischen 21:30, ich bin heute im 30 km gelaufen und habe bisher noch nichts richtiges zu Essen gehabt!
Oh, das ging aber schnell, hier kommt auch schon meine Vorspeise…
Das Essen war dann ganz gut (Ensalada y Hamburgesa 😉 )
Aber zurück zum heutigen Tag: Nach Torres del Rio ging es ohne Stop weiter nach Viana. Die Strecke war leider nicht ganz so schön wie gestern. In Viana habe ich nur einen kurzen Zwischenstopp eingelegt. Kirche besichtigen und dabei gleich noch die Credencial abstempeln lassen. In Viana ist übrigens Cesare Borgia gestorben, wer das ist? Einfach mal Wikipedia fragen. Nur so viel vorweg: er war der Sohn einen Papstes! Und ein recht skrupelloser Zeitgenosse dazu. Deshalb wurde er auch nicht wie üblich in der Kirche sondern vor dem Kirchenportal beerdigt.
Ich entschloss mich noch 10 km dranzuhängen und nach Logroño zu gehen. Vorher galt es aber noch nach meinen Blasen zu sehen, die am grossen Zeh fühlte sich beunruhigend dick an – do alles war in Ordnung, das Blasenpflaster war nur dicker geworden. Nach der kleinen ärtztlichen Konsulatation auf einer Parkbank ging es also weiter. Da lief mit das koreanische Studententrio mal wieder über den Weg (wir begegnen uns momentan täglich…). Sie waren auf der Suche nach dem Bus nach Logroño. Ich hatte bereits die selbe Idee gehabt, diese aber wieder verworfen. Als ich sie informierte, dass der nächste Buss erst in zweieinhalb Stunden fährt erntete ich ziehmlich betretene Gesichter…
Laufen wollten die drei wohl nicht (sie diskutierten heftig auch koreanisch) und so verabschiedete ich mich. Schliesslich wollte ich heute noch in Logroño ankommen. Die 10 km habe ich dann in neuer Rekordzeit geschafft: 1:45 später war ich bereits im Hotel beim Einchecken! Der Weg war aber auch recht leicht gewesen: flach und in gutem Zustand – eine Rennstrecke ebend. Die spanische Regio La Rioja erreichte ich so quasi im Eilschritt.
In Logroño reichte die Zeit noch für ein kurzes Sightseeing, die Stadt ist auch sehr schön.
Morgen geht es dann weiter nach Nájera, das sind wieder 30 km – mal sehen, ob es schlau ist, zwei lange Etappen hintereinander zu hängen.